Im offiziellen Podcast von Eintracht Frankfurt geht es um mehr als Fußball. Es geht um unseren Verein, seine Menschen, seine Geschichte(n) und sein Umfeld.
00:00:00: Ich kam rein kurz vor Ende, ich glaube, dann sind auch schon einige Leute von der Tribüne gegangen,
00:00:06: haben natürlich geschimpft, weil dann, weil man wusste man, man ist auf dem nicht-Aufstiegsplatz,
00:00:10: weil Mainz gewonnen hat relativ hoch gegen Braunschweig und dann wird viel da aber noch ein Tor.
00:00:15: Und als ich dann drinne war, erinnere ich mich mich zu allen Spielern gerannt, bin ich gesagt,
00:00:18: "Haben jetzt, ihr müsst, es geht, aber wir können auch steigen."
00:00:21: Aber die Moralin war eigentlich schon tot auf dem Platz, weil man natürlich gemerkt hat und man mitkriegt,
00:00:26: "Haben Mainz führt 4-0 oder 4-1, sondern was wir jetzt müssen, wir selber noch drei Tore machen,
00:00:31: das schaffen wir doch nie, es ist 90. Minute."
00:00:33: Und dann irgendwie Erwin Schäler legt mit dem Ball quer und dann ist halt 4-3, das war doch so,
00:00:38: "Oh, da geht ja vielleicht noch was."
00:00:40: Eintracht vom Main, der Club-Podcast von Eintracht Frankfurt.
00:00:51: Für alle, die mehr wissen wollen über unseren Verein, seine Geschichte und sein Umfeld.
00:00:56: So, der Eintracht Frankfurt-Podcast, Eintracht vom Main.
00:00:59: Heute Eintracht Frankfurt international mit einem Weltreisen.
00:01:02: Er ist Frankfurter, er war Nationalspieler für Mali, er hat im Iran Fußball gespielt,
00:01:08: er hat in Thailand professionell Fußball gespielt, wohnt heute in Singapur und alle denken doch nur an eins.
00:01:15: Heutling, willkommen Bakari Diakite.
00:01:17: Hallo.
00:01:18: Hallo.
00:01:19: So, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, freut euch auf die neue Saison.
00:01:24: Freut euch aufs Museum.
00:01:25: Wir haben immer noch geschlossen, wir bauen um.
00:01:27: Aber wir kriegen jetzt noch mehr Vitrinen für noch mehr Erfolge und wir kriegen demnächst sogar einen Römerbalkon.
00:01:32: Da könnt ihr Fotos machen mit Polkalen und im Hintergrund habt ihr den Römerbalkon oder ihr steht auf dem Römerbalkon.
00:01:39: Und für alle Wissenden eine kurze Zahlenkombination 16051992, 16052026 VFB.
00:01:52: Sehr mysteriös.
00:01:53: Gut, aber Bakar, wir fangen jetzt an.
00:01:56: Ich habe es jetzt gesagt, jeder denkt bei dir an Röytling.
00:01:58: Wie ist es denn, wenn man über 30 Jahre lang Fußball gespielt hat und immer noch Fußball spielt und immer wenn du herkommst wirst du auf Röytling angesprochen.
00:02:05: Ist das eine Sache über die man sich freut oder denkt man auch nicht schon wieder?
00:02:08: Nee, das ist eigentlich ganz cool.
00:02:10: Ich werde auch nicht nur in Frankfurt drauf angesprochen, mittlerweile auch in Singapur.
00:02:13: Da gibt es nämlich auch keine kleine Eintracht-Base oder Fan-Base und mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt.
00:02:18: Am Anfang denkt man sich natürlich so, ich habe so viele Spiele gemacht.
00:02:22: Warum gerade dieses Spiel und diese zwei Tore?
00:02:25: Aber dann ist natürlich klar, das waren natürlich die zwei Tore meines Lebens oder die zwei Tore, die auch sehr wichtig waren.
00:02:32: Und die natürlich vor allem den Eintracht-Fans immer im Kopf bleiben oder im Herzen bleiben.
00:02:37: Und das ist natürlich auch für mich waren das meine zwei wichtigsten Tore in meiner Karriere.
00:02:41: Und deswegen ist es eigentlich auch schön, darauf angesprochen zu werden, weil man ja so ein bisschen Historie dann auch mit der Eintracht hat.
00:02:46: Genau, du bist ein wichtiger Teil der Eintracht-Historie.
00:02:49: Und mittlerweile hat man das ja auch im Ohr immer die ganzen Radioreportagen, die immer wieder hoch und runter gespielt werden.
00:02:57: Vier, drei, fünf, drei. Und da gehörst du fest dazu.
00:03:01: Du hast jetzt gesagt, eigentlich soll die Internationalität erst später reinkommen.
00:03:04: Aber du hast gesagt, in Singapur gibt es eine Eintracht-Community, was ist das denn?
00:03:08: Na ja, Community vielleicht nicht, aber da gibt es auch einige, die Eintracht-Frankfurt-Fans sind und da schon länger leben.
00:03:15: Und mich natürlich auch darauf angesprochen haben in der Schule, an der meine Kinder sind, an der deutschen Schule in Singapur gibt es auch einige Eintracht-Fans.
00:03:22: Also man ist immer irgendwie, man ist kein Unbekannter und ist natürlich auch schön.
00:03:26: Es macht auch Spaß, da fühlt man sich gleich zu Hause und Eintracht-Frankfurt ist ja auch mittlerweile nicht nur hier in Hessen oder in Deutschland bekannt, sondern auch über Kontinente hinweg.
00:03:36: Dieser Podcast wird immer ein bisschen später ausgespielt, aber ich kann sagen, heute war das erste Training.
00:03:42: Du hast eben auf Einladung von Dino Topmele zugeschaut, weil du ja damals mit Dino Topmele zusammengespielt hast.
00:03:48: Beim ersten Training, die Mannschafts erste Mal gesehen, wenn du dran denkst, 2002 kamst du zur Eintracht, da hatten wir gerade die Lenz entzogen, kriegt wiederbekommen.
00:03:56: Es war ein Umbruch im Verein. Heute kommst du hierher, aus dir dieses Training an, siehst du die Radion und sitzt jetzt hier im Profikamp.
00:04:06: Was denkt man da, wenn man zurückkommt?
00:04:08: Das waren schon turbulente Zeiten. Als ich damals angefangen habe, als Profi bei der Eintracht, hat ja in der Jugend auch schon seit der F-Jugend glaube ich bis zur A-Jugend oder ein bisschen amateurn bei der Eintracht gespielt, kam dann 2002 aus Holland hier nach Frankfurt.
00:04:22: Und das waren natürlich viel turbulenter und viel Anführung, so ein bisschen kleiner als jetzt natürlich.
00:04:27: Champions League Platz, Riesen, Tohova, Bohu um die Mannschaft, das gab es natürlich damals auch, aber alles natürlich viel kleiner, also es ist viel professionellisierter, als es noch zu meiner Zeit war.
00:04:39: Der Stadion ist geiler, du hast besseren Rasen, alles ist einfach größer geworden, alles ist gewachsen, alles ist viel professioneller, als es in meiner Zeit hier noch war und ich glaube, das ist schon der richtige Weg und ich freue mich auch, dass die Eintracht den Weg gegangen ist.
00:04:54: Es gab ja immer wieder so ein bisschen hoch, ein paar Höhen, ein paar Tiefen und jetzt so mit dem Champions League Platz und mit dem Erfolg, den der Verein hier genießt.
00:05:03: Es ist schon super und ist auch, glaube ich, eine Bereicherung für die Stadt und für die Region und auch für Deutschland, weil Frankfurt ist natürlich schon bekannt in der Welt und immer wenn man irgendwo ist und man sagt ja, man kommt aus Frankfurt, da war ich mal und ich kenne es und ich träge der Eintracht Frankfurt auch ein gehöriges Maß mit zu beid, dass es so bekannt ist in der Welt und deswegen freue ich mich, dass es so, dass Frankfurt und die Eintracht so gewachsen ist, wie sie gewachsen ist in den letzten Jahren und ich hoffe, dass es auch so weitergeht.
00:05:29: Du hast eben angesprochen, du bist 2002 gekommen, du hast in Frankfurt eigentlich, du bist in Frankfurt geboren, du bist in Frankfurt.
00:05:35: Genau, ich bin auf Frankfurt geboren, aufgewachsen und für die Eintracht gespielt, seit der F-Jugend, vorher mal kurz in Bonnamees gespielt und dann aber schon in der F-Jugend dann zur Eintracht gekommen und dann eigentlich alle Jugendmannschaften durchgemacht und mit dem Chandler hier habe ich auch gerade getroffen, beim Training noch mal ein paar Anekdoten so bequatscht, also es ist schon, man fühlt sich immer wieder zu Hause, wenn man hier ankommt.
00:05:53: In Bonnamees war in der Zeit von Steffi Jones, aber du hast nicht mit dir zusammengespielt.
00:05:58: Nee, da war ich ja selber auch, glaube ich, gerade mal fünf oder sechs, das war halt der Stadtteilverein, wo ich damals gewohnt habe in Bonnamees und dann hatten wir ein paar Spiele natürlich irgendwie in der Liga gemacht und dann kam damals ein Trainer von der Eintracht auf mich zu, ob ich bei der Eintracht spielen will und das war halt schon in der F-Jugend, was natürlich relativ früh ist und dann natürlich irgendwie zugesagt oder meine Eltern haben zugesagt und dann seit dem Zeitpunkt war ich eigentlich bei der Eintracht.
00:06:20: Ja, das war der Herr Peter Wössner, der ist auch damals oder immer noch mein guter Freund von mir und der hat mich auch durch meine Profi-Karriere begleitet, das Anwalt und der hat mich damals zu Eintracht geholt.
00:06:34: Was sagt die Familie, wenn man in Bonnamees spielt in der F-Jugend, auf einmal soll man in Riederwald fahren, haben die sich gefreut? Ist das eine Auszeichnung? Oh, der Bub spielt bei der Eintracht oder denken die, oh mein Gott, die Farbe.
00:06:42: Ja, das weiß ich gar nicht mehr genau. Ich war nur ziemlich fußbar verrückt, weiß nicht noch und ich glaube, meine Eltern hatten es auch nicht so viel ausgemacht, war damals auch alles nicht ganz so kompliziert, glaube ich, nach der Schule irgendwie oder gab es noch ein paar mal Training, da bin ich halt hingefahren oder mit der Bahn hingefahren, aber das war jetzt kein großer Eck, glaube ich.
00:07:00: Warst du Eintracht-Fan als Kind oder hast du eine andere Lieblingsmannschaft? Das weiß ich auch gar nicht mehr so genau, aber ich vermute mal schon, weil es geht ja auch an einem gar nicht vorbei, wenn man in Frankfurt wohnt, irgendwie nicht Eintracht-Fan zu sein.
00:07:12: Es gibt hier, ich war jetzt mit Freunden auch da hier beim ersten Spiel, die haben drei Kinder und die sind alle drei riesige Eintracht-Fans und die haben, glaube ich, ein Jahr in ihrem Leben in Frankfurt gewohnt und sind alle irgendwo in allen Ländern der Welt geboren und sind auch Eintracht-Fans.
00:07:25: Also wenn du Eintracht-Fan wirst und wo kommst, eigentlich gar nicht so richtig aus Frankfurt, hat man ja eigentlich keine Wahl, wenn man dann tatsächlich aus Frankfurt kommt.
00:07:32: Es gibt manchmal irgendwelche Kinder, die dann bei ihren Bettwächtern schlafen haben oder dort und so. Nein, nein, nein. Also hast du die Jugend bei der Eintracht verbracht, du bist dann gewechselt von der Eintracht, wohin?
00:07:44: Ich bin dann auch nach Bochum gewechselt, das war in der A-Jugend, da hatte ich einfach mehr Möglichkeiten gesehen, irgendwie Profi zu werden und habe dann zwei Jahre in Bochum Fußball gespielt, in der A-Jugend, in den Amateurn, bin dann anschließend, habe ich meinen ersten Profi-Vertrag in Holland und war in der A-Schrappe.
00:08:02: Wann bist du nach Bochum gewechselt?
00:08:04: Das war, war ich 16, glaube ich, das war 11. Klasse, 16, ja, also A-Jugend.
00:08:09: 1998.
00:08:10: Es müsste 1997 gewesen sein.
00:08:11: 1998.
00:08:12: Und wie war der Wechsel von Bochum dann nach Holland zustande gekommen?
00:08:17: Das war ja nicht weit von Holland, Bochum, und da gab es so eine internationale Runde, da hat man auch gegen holländische Mannschaften gespielt und da kam irgendwann mal ein Vertreter von dem Verein auf mich zu und da gab es irgendwie auch Turniere, wo man untereinander gespielt hat, weil es ja näher war an der holländischen Grenze und dann bin ich dahin gewechselt.
00:08:34: Also wir haben wieder einen Profi-Vertrag angeboten und da bin ich dann angeguckt und es hat mir gefallen. Damals war die gute holländische Zeit, wo viele Ronaldo beispielsweise bei PSW gespielt hat und auch eine relativ gute Ausbildung bekommen hat als Profi oder als junger Spieler und deswegen bin ich dann dahin gewechselt.
00:08:52: Ich habe dann da zwei Jahre gespielt in der ersten Liga in Holland, Ehrendivisi, wie sie heißt, auch immer gegen Abstieg, aber das war halt meine erste Zeit so als Profi.
00:09:01: Wir hatten eine coole Mannschaft, viel Spaß gehabt, viel Freunde gewonnen und es war auch lehrreich und sehr intensiv und danach bin ich zurück zu Frankfurt gekommen.
00:09:09: Und wie kam der Kontakt, dass wir wieder zurück nach Frankfurt kamen?
00:09:12: Das kam auch über den Herrn Peter Wessner. Dr. Peter Wessner hat ein paar Leute angerufen und da bin ich ins Probetraining gekommen zur Eintracht, wie die Reimann war damals Trainer und ich habe irgendwie noch einen Platz und ich habe vielleicht keine so schlechten Eindruck hinterlassen beim Training.
00:09:26: Und Dino kam auch, wir haben es natürlich dann auch angefreundet, weil wir waren beide neun in der Mannschaft und so weiter.
00:09:31: Jonesy war dabei auch, Montero war, der Shui als alter eingesessener, Frankfurter und Uwe Bindewald war auch, haben mich eigentlich alle gut super aufgenommen und Frankfurter ist das, kannte die natürlich alle und habe den früher als Balljunge die Bälle zugeschmissen und war dann natürlich in der Mannschaft.
00:09:47: Es war immer so, okay, die großen, jetzt darf ich dazugehören. Ich habe dann damals, glaube ich, dann tatsächlich einen Amateurvertrag unterschrieben und war dann halt das bester Bestandteil der ersten Mannschaft.
00:09:58: Ich habe dann auch ein paar Spiele gemacht und das hat dann für mich natürlich super geendet mit dem zwei wichtigen Toren gegen Reutlingen und dann dem Aufstieg.
00:10:06: Und darauf habe ich natürlich immer noch angesprochen, das ist auch schön so, haben ja Freunde schon gesprochen und das sind schöne Erinnerungen.
00:10:12: Und wenn ich heute wieder da bin und sehe Dino und Chandler und so weiter, das ist natürlich cool.
00:10:18: Meine Kinder haben es jetzt erst einmal gesehen, die kennen mich natürlich nicht als Fußballspieler.
00:10:22: Ich bin nach meiner Karriere geboren und die freuen sich natürlich auch mal zu sehen, dass auch die, die mir normalerweise im Fernsehen sehen, den sage ich jetzt hallo, kriegen natürlich alle große Augen.
00:10:32: Aber es ist auch schön so, ich meine, so ein bisschen nahbar ist der Fußball, sollte der so Fußball auch schon sein, dass man halt auch junge Leute mal irgendwie begeistern kann.
00:10:40: Das ist ja auch eine Qualität der Eintracht, dass die Eintracht nahbar geblieben ist.
00:10:44: 2002, als du gekommen bist, war, ich habe gesagt, eine große Unsicherheit werden.
00:10:49: Gerade die Lizenzentzungen kriegt, es gab diesen Lizenzkrimi.
00:10:52: Viel hervor, die haben noch mitgekriegt, dass das Gehalt nicht gekommen ist oder dass man gewartet hat, weil was passiert.
00:10:57: Ihr seid aber sehr schnell eine verschworene Gemeinschaft geworden.
00:11:00: Ja, das sind wir tatsächlich.
00:11:02: Weiß ich auch gar nicht mehr genau, wie man das so hingekriegt hat, weil es ging ein bisschen hoch und runter.
00:11:06: Wir haben relativ viel Spiele gewonnen, aber gegen Ende haben wir, glaube ich, ein bisschen geschwächelt.
00:11:10: Und deswegen war es dann also auf Messerschneide, ob wir dann aufsteigen oder nicht.
00:11:14: Das haben wir ja gegen Mainz, ich weiß gar nicht, ob ich das erste oder das vier, drei gemacht habe.
00:11:19: Das war, glaube ich, schon in der neunzigsten Minute und das hätte eigentlich schon abgefügt werden sollen.
00:11:23: Und dann das fünf, drei war dann in der neunzigsten plus drei Minuten.
00:11:27: Damals, muss man dazu sagen, wurde auch nicht so lange nachgespielt.
00:11:30: Da waren neunzig Minuten und hat man vielleicht vielleicht plus zwei oder plus drei Minuten gekriegt, wenn überhaupt.
00:11:35: Und dann halt noch das sechs, drei durch den Schuh.
00:11:37: Und dann ist natürlich alle Dämme gebrochen und guckt mir das auch immer noch gerne an.
00:11:40: Es ist immer ein schönes Gänsehaut-Feeling.
00:11:42: Und die Zeit vergeht aber auch schnell.
00:11:44: Das ist mittlerweile 30 Jahre her.
00:11:46: Nee, quasi 20, 22 Jahre.
00:11:49: 22 Jahre.
00:11:50: Wie kann man da konzentriert bleiben bei so einem Spiel?
00:11:53: Wenn du merkst, dass ich, du hast gesagt, das vier, drei ist sehr spät gefallen.
00:11:56: Das fünf, drei mal hat gehört in Mainz, ist das eins zu vier gefallen.
00:11:59: Der Spiel war zu Ende.
00:12:00: Wie kann man da konzentriert bleiben?
00:12:02: Da ist man da wackelig als Fußballer, denkt man anders, oder?
00:12:05: Das war auch krass so.
00:12:06: Ich erinnere mich auch gar nicht mehr so richtig.
00:12:09: Aber was mir in Erinnerung blieb, ist, ich kam rein kurz vor Ende.
00:12:14: Ich glaube, dann sind auch schon einige Leute von der Tribüne gegangen, haben natürlich geschimpft.
00:12:18: Weil dann wusste man, man ist auf dem Nicht-Aufstiegsplatz.
00:12:21: Weil Mainz gewonnen hat relativ hoch gegen Braunschweig.
00:12:24: Und dann wird viel da aber noch ein Tor.
00:12:26: Und als ich dann drin war, erinnere ich mich mich zu allen Spielern gerannt.
00:12:29: Ich bin gesagt, komm jetzt, ihr müsst, es geht noch, wir können aufsteigen.
00:12:32: Aber die Moralin war eigentlich schon tot auf dem Platz.
00:12:35: Weil man natürlich gemerkt hat und man mitkriegt,
00:12:38: Mainz führt vier, null oder vier, eins.
00:12:40: Und was wir jetzt müssen, wir selber noch drei Tore machen.
00:12:42: Das schaffen wir doch nie.
00:12:43: Es ist 90. Minute.
00:12:44: Und dann irgendwie Erwin Skeler legt mit dem Ball quer.
00:12:47: Und dann ist halt vier, drei.
00:12:49: Das war doch so, oh, da geht ja vielleicht noch was.
00:12:51: Und dann sind dann die, die schon aufgestanden sind, haben sich wieder hingesetzt.
00:12:54: Und vielleicht die ersten 100 sind wieder zurückgekommen.
00:12:56: Und dann lieb viel halt das fünf drei.
00:12:58: Und das war dann so, oh, dann viel hat so ein richtiger Funken auf dem Platz.
00:13:01: Und alle haben wirklich diese letzten zwei Minuten alles reingeworfen.
00:13:06: Und natürlich auch davor, das Spiel natürlich probiert zu gewinnen.
00:13:09: Aber irgendwie lief es halt nicht.
00:13:10: Und jetzt dank meiner Einwechslung oder durch meine Einwechslung,
00:13:13: kam halt irgendwie nochmal so ein neuer Spirit rein.
00:13:15: Und durch die zwei Tore auch nochmal die Hoffnung, dass man aufsteigen kann.
00:13:18: Und dann, ja, das ist natürlich dann Geschichte der Schuhe.
00:13:21: Mach Köpfe den Ball rein, sechs, drei.
00:13:23: Und dann ist natürlich alle Dämme gebrochen.
00:13:25: Und das war natürlich schon auch ein Highlight in meiner Karriere,
00:13:28: aufzusteigen mit so einem packenden Finale,
00:13:31: der eigentlich fast allen Frankfurter in dem Gedächtnis blieb.
00:13:35: Weil ich treffe immer noch Leute, die mir sagen,
00:13:37: so, ah, bei dem Spiel habe ich im Stadion geguckt.
00:13:40: Und hab dann geguckt und geil und hier.
00:13:42: Und da war ich mit dem da natürlich immer cool.
00:13:45: Alle Frankfurter in dem Gedächtnis.
00:13:47: Und das ist so eines vermutlich der Top 5 Spiele.
00:13:50: Ja, ja, ja.
00:13:51: Wir haben jetzt auch Pokale gewonnen.
00:13:53: Ja, dabei dieses Blautein-Reutlingen.
00:13:55: Das sind die Spiele, die die Identifikation gebracht haben.
00:13:58: Genau, das war so ein Herzenspiel.
00:14:00: Da lag man so so ein bisschen auch die Geschichte von Frankfurt.
00:14:03: Es war so am Boden und man ist so, ah, man hat so viel investiert.
00:14:06: Und am Ende kriegt man es doch nicht.
00:14:08: Aber dann kommt doch so eine, so eine Funkenhoffnung.
00:14:10: Und dann schafft man es irgendwie, das ist schon auch bezeichnend.
00:14:13: Und deswegen freut es mich und macht mir natürlich auch stolz,
00:14:16: so einen Teil dabei dazu beigetragen zu haben.
00:14:19: Ja, und wir freuen uns super, dass du heute hier bist.
00:14:21: Die Party danach war für dich wahrscheinlich gar nicht so groß,
00:14:24: weil ich habe noch mal gelesen, du bist direkt am nächsten Tag zu deinem neuen Arbeitgeber geflogen nach Nizza.
00:14:28: Was ja natürlich auch nicht schlecht ist in Nizza zu leben,
00:14:31: ist vermutlich sehr angenehm.
00:14:33: Nizza war schön auch, ja.
00:14:35: Aber wahrscheinlich hättest du gerne noch ein bisschen länger gefeiert.
00:14:38: Nee, ich hätte tatsächlich gerne bei der Eintracht geblieben,
00:14:41: aber die Zeichen standen für mich leider auf Abschied.
00:14:44: Billy Reimann, der damalige Trainer, hatte neue Leute verpflichtet,
00:14:47: Ragusa und so weiter.
00:14:48: Und da hat man mir signalisiert, dass man nicht mehr weiter mit mir plant
00:14:51: und nicht mehr in neuen Vereinen suchen kann, muss.
00:14:54: Und ich hatte ja damals einen Amateurvertrag und ich dachte mir halt,
00:14:57: ich würde jetzt schon gerne auch mal wieder Profi werden.
00:15:00: Und deswegen war Frankfurt für mich, wusste ich schon,
00:15:03: vor dem Spiel oder einige Wochen vor dem letzten Spiel,
00:15:06: dass Frankfurt meinen Vertrag nicht verlängert oder erneuert.
00:15:09: Nichtsdestotrotz freut es mich natürlich umso mehr,
00:15:11: dass ich noch dazu beitragen konnte, dass Frankfurt aufgestiegen ist.
00:15:14: Und ich bin dann halt am Tag danach nach Nizza geflogen
00:15:17: und hab dann, war ich gar nicht zwei oder drei Jahre unterschrieben
00:15:20: und hab dann in Nizza gespielt.
00:15:22: Und es war auch eine super Erfahrung.
00:15:24: Das war Frankreich oder ist Frankreich.
00:15:26: Erste Liga an der Cote Asyr, raumhaftes Leben,
00:15:29: schöne Umstände, gute ...
00:15:31: Es hat eine super Mannschaft, auch sehr viel Spaß gehabt.
00:15:34: Ich hab ja auch ein bisschen internationalen Background.
00:15:37: Mein Vater kommt aus Mali.
00:15:39: Es gab ein paar malinesische Fußballspieler,
00:15:42: internationale Fußballspieler,
00:15:44: die in der Nationalmannschaft von Mali gespielt haben.
00:15:46: Und die haben mich dann so langsam an die Nationalmannschaft von Mali herangebracht.
00:15:49: Und somit fing dann auch so langsam aber sicher das Kapitel
00:15:53: "Nationalmannschaft Mali" an.
00:15:55: Und das kam dann natürlich oder wäre wahrscheinlich nicht gekommen,
00:15:59: wenn ich nicht nach Nizza gewechselt wäre.
00:16:01: Und deswegen ist so Ende gut.
00:16:04: Alles gut, auch wenn ich damals gern bei der Eintracht geblieben wäre,
00:16:07: war es jetzt vielleicht auch nicht ganz so schlecht nach Nizza gegangen.
00:16:10: Die Aussicht von Deiner Wohnung in Nizza war das Cote Asyr.
00:16:13: Bei Profi in Nizza denkt man ...
00:16:15: Nein, es war nicht ganz so spektakulär.
00:16:17: Wenn man so ums Eck geguckt hat und ein paar Bäume grad geschnitten wurde,
00:16:21: hab ich grad so das Meer gesehen.
00:16:24: Aber es war schon schön, da zu leben.
00:16:26: Und die Atmosphäre und die Menschen in den Nizza sind auch sehr heißblütig.
00:16:31: Und das war auch sehr viel, wie nennt man das, auf dem Platz,
00:16:36: sehr viel Emotionen.
00:16:39: Emotionen kann man es nennen, sehr viel Emotionen immer auf dem Platz.
00:16:43: Wir haben eine gute Saison gespielt, es war gut, sehr lehrreich
00:16:46: und wird die Zeit auch nicht gern missen.
00:16:49: Habt euch schon den Ui abqualifiziert?
00:16:51: Ja, das auch.
00:16:53: Das gibt es gar nicht mehr, aber ...
00:16:55: Genau, den gibt es gar nicht.
00:16:57: Da konnte man auch noch ein bisschen Europa rumtouren
00:17:00: und ein paar internationale Spiele sammeln.
00:17:02: Also es war ganz cool, hat auch Spaß gemacht und war eine gute Zeit auch.
00:17:06: Ja, warum haben wir eine Rubrik des Ideven?
00:17:09: Ich stell dir 11 Franken.
00:17:11: Das erste Fußball-Trikot, das du besessen hast.
00:17:13: Ein Tracht Frankfurt.
00:17:15: Richtig so.
00:17:16: Bester Spieler der Welt auf deiner Position.
00:17:18: Ronaldinho.
00:17:20: Dein Lieblingsreiseziel.
00:17:22: Dein Lieblingsessen.
00:17:24: Pizzer.
00:17:25: Lieblingsort Frankfurt.
00:17:27: Deine erste Schallplatte oder CD?
00:17:29: Schallplatte, dafür bin ich tatsächlich so jung, CD, weiß ich gar nicht.
00:17:33: Tupac, glaub ich.
00:17:35: Tupac Shakur.
00:17:37: Hände ich nicht.
00:17:38: Macht nichts.
00:17:39: Deine Erinnerung an dein erstes Profi-Spiel?
00:17:42: Mein erstes Profi-Spiel war tatsächlich in Holland gegen FC Honingen.
00:17:47: Da haben wir glaube ich verloren.
00:17:49: Was wolltest du werden, wenn du nicht davon geträumt hast, wie Maradona zu werden?
00:17:54: Das ist schwierig, das habe ich weiß ich gar nicht.
00:17:57: Ich habe glücklicherweise meine Schule mit dem Abitur beendet und habe dann angefangen zu studieren.
00:18:01: Also ich hatte immer noch irgendwie auch was anderes werden können.
00:18:04: Aber für mich war eigentlich immer klar, dass ich Fußballerwerte und habe auch Belästerin reingelegt.
00:18:08: Deswegen bin ich auch mit 16 schon nach Holland gezogen und habe mich viel aufgegeben und geopfert, um es zu werden.
00:18:14: Hat dann auch glücklicherweise geklappt. Es gibt auch viele, bei denen klappt es nicht.
00:18:17: Aber ich bin ja das glücklicherweise geklappt.
00:18:19: Dein Lieblingssport neben Fußball?
00:18:21: Ich hätte jetzt gesagt Tennis, aber ich bin ja kein Tennis-Spieler.
00:18:24: Weiß ich gar nicht.
00:18:26: Tischtennis.
00:18:27: Und mit wem hast du dich im Team?
00:18:29: Jetzt nehmen wir natürlich die Eintracht.
00:18:30: Mit wem hast du dich damals am besten verstanden?
00:18:33: 2003?
00:18:34: Bayern, lustige Truppe.
00:18:35: Ja, sehr lustige Truppe.
00:18:36: Eigentlich müsste ich mehr erinnern.
00:18:38: David Monteiro, Jonesy, Dino, ganz...
00:18:41: Monteiro hat damals, wie die Reimann gesagt, waren besoffen.
00:18:44: Da haben die irgendwann mal vertreten.
00:18:46: Da gibt es schöne viele Storys, aber die bleiben intern.
00:18:49: Tade.
00:18:50: Okay, also du hast dich mit sehr vielen gut verstanden.
00:18:53: Das waren quasi schon die Eagles 11 und wir kommen jetzt zur Internationalität.
00:18:56: Das interessiert mich aber mal.
00:18:57: Wenn man als 16-Jähriger nach Holland geht, von der Familie weg, ist das schwierig.
00:19:02: Man einweht oder erlebt man die große Weitwelt.
00:19:05: Das war jetzt auch jetzt vergleichen mit Johannes.
00:19:08: Das war jetzt auch vergleichen mit Johannesburg, wo wir jetzt die letzten sieben Jahre gelebt haben.
00:19:13: Oder das letzte Jahr in Johannesburg war es natürlich um die Ecke.
00:19:16: Ich habe damals zwei Jahre schon in Bochum gelebt.
00:19:19: Das war jetzt auch nicht in Frankfurt, also da war ich auch alleine.
00:19:22: Das sind meine Eltern dann am Wochenende immer zu den Spielen gekommen.
00:19:25: Ich muss natürlich alleine in die Schule und alleine mein Leben da bestreiten.
00:19:29: Aber ich glaube, war reif genug, um das irgendwie zu schaffen, auch mit 16.
00:19:34: Das sind vielleicht manche, die sind doch nicht so reif.
00:19:36: Manche sind vielleicht schon mit 14 so reif.
00:19:38: Bei mir war es halt der Fall, sonst hätten mich meine Eltern sicherlich auch nicht gehen lassen.
00:19:41: Und ich bin dann halt nach Nizza, oder nicht nach Nizza, nach Deutschland gegangen.
00:19:48: Das war auch ehrlicherweise direkt an der holländischen Grenze.
00:19:51: Es waren keine 20 Minuten normal wieder in Deutschland.
00:19:55: Ich fand das gar nicht als so ein Riesensprung.
00:19:59: Natürlich war Standfußball im Mittelpunkt.
00:20:01: Meine Schule war fertig, ich habe mein Abi da schon gemacht.
00:20:03: Ich habe mich dann voll auf Fußball konzentriert und habe dann halt trainiert morgens zum Training.
00:20:11: Nachmittags manchmal zum Training, am Wochenende Spiel.
00:20:13: Das war dann halt so mein Leben.
00:20:15: Für mich war das gar nicht so ein Riesenschritt, dass ich sage, ich bin im Ausland und behalte Europa.
00:20:20: Ich habe andere Sprache gesprochen.
00:20:22: Das war auch eine coole Mannschaft.
00:20:24: Ich erinnere mich, ich habe viel Spaß gemacht.
00:20:26: Viel Spaß gehabt, viel gelacht, viele coole Erfahrungen gesammelt.
00:20:30: coole Trainer gehabt, mit guten Spielern gespielt, in Superstadien, in Holland gespielt.
00:20:35: Auch viel Erfahrung gesammelt und auch mit echt tollen Spielern zusammengespielt.
00:20:40: Es war schon eine coole Zeit.
00:20:42: Aber es war kein ganz großer Schritt, wo ich sage, ich verlass den Kontinent und fliege 10 Stunden in eine andere Welt.
00:20:48: Und bin völlig aus dem Land.
00:20:50: Ich wäre in 4,5 Stunden wieder in Frankfurt gewesen und wäre dann natürlich zu Hause.
00:20:55: Hast du meinen Amsterdam in dieser Arena gespielt?
00:20:57: Ja, auch bei PSW Eindhoven habe ich auch gespielt.
00:21:00: Das waren schon auch damals die richtig großen Stadien in Europa.
00:21:05: Das war schon beeindruckend.
00:21:06: Und den Fußball, den die Hollander gespielt haben, das war schon auch für mich.
00:21:10: Ich kam mich aus der Jugend, das war für mich schon so, wow.
00:21:13: Das ist noch mal ein anderes Level und auch ein anderes Tempo, ein anderer Drive.
00:21:17: Und war toll.
00:21:19: Wir haben jetzt ja im Europapokal in Amsterdam eine Arena, die jetzt auch in die Jahre kommt.
00:21:24: Damals war das ja High End.
00:21:27: Das war ja das Neuste vom Neuen.
00:21:29: Das war damals das Top of the Tops.
00:21:33: Und mittlerweile hast du natürlich schon diese Richtung als Eisen.
00:21:37: Wahnsinn.
00:21:38: Aber Holland ist bei International mit Baka eher regional.
00:21:44: Denn du bist Nationalspieler Mali.
00:21:47: Wie bist du das geworden?
00:21:49: 2008.
00:21:50: Wie vorhin schon gesagt, mein Vater kommt aus Mali.
00:21:53: Das ist der Mann vom DOSMALI.
00:21:55: Und die Variante mit deutschem Pass Afrikaner oder Malinese zu werden, ist natürlich viel
00:22:00: einfacher als mit nur afrikanischem oder malinesischen Pass Deutschland, werden ist natürlich viel
00:22:04: schwieriger.
00:22:05: Und dadurch, dass mein Vater halt Malinese war und ich in Frankreich Fußball gespielt
00:22:09: habe in der ersten Liga und mich die malinesischen Mitspieler in Kontakt gebracht haben mit der
00:22:14: Federation, also mit dem malinesischen Fußballverband, ähnlich hier wie der DFB, und mich dem Trainer
00:22:18: vorgestellt haben und ich dann ein paar Mal auch beim Trainingslager mitgemacht habe
00:22:21: und so weiter, dass oft oder meiste Zeit in Paris stattgefunden hat, kam mich halt in Kontakt
00:22:27: mit der Nationalmannschaft und habe dann angefangen, auch ein paar Jahre später erst tatsächlich
00:22:31: für Mali zu spielen auch, aber so war ich dann irgendwie dran an der Mannschaft und
00:22:38: bin dann dann ab und zu mal eingeladen worden, aber am Anfang gar nicht so wirklich Spiele
00:22:41: gemacht und dann habe ich glaube ich auch nicht so viel Spiele gemacht, vier Stück glaube
00:22:44: ich, war aber auch wirige Zeit in Mali oder mit Mali oder mit einer afrikanischen Mannschaft
00:22:50: in Afrika rumzureisen, da waren echte widrige Umstände, keine Hotels gehabt, gar nix zum
00:22:54: Trainieren, also wirklich schwierige Verhältnisse, aber kam da natürlich auch nochmal, also
00:23:01: für mich damals zumindest in Kontakt mit nochmal einer höheren Zware von Fußball, wir haben
00:23:09: oder ich habe mit Leuten zusammen gespielt, die bei Real Madrid gespielt haben, Amadou Diara
00:23:14: zum Beispiel, die hatte ich auch noch aus Holland, als ich in Anheim gespielt habe und
00:23:19: als ich in der Grabshop, die waren so zwei Nachbarstädte oder Seducater bei Barcelona,
00:23:24: das waren so die Stars bei uns, Uma Kanute, der dann bei Sevilla gespielt hat, wurde auch
00:23:30: damals Afrika Spieler des Jahres glaube ich, also das waren dann schon so Größen, wo
00:23:34: man sagt so wow, die sind auch nochmal auf einem anderen Level unterwegs gewesen, Fußball-Technisch,
00:23:40: also von den Vereinen natürlich her, die haben auch nur mit Wasser gekocht, hatten auch nur
00:23:43: zwei Beine, haben auch Fußball gespielt, haben auch Fehler gemacht, also das war jetzt nicht
00:23:47: dass man da irgendwie zurückschrecken musste oder so, aber natürlich so von der Aufmerksamkeit
00:23:51: und von der Vielerfahrung her auch nochmal ein anderes Level und da konnte ich mir hoffentlich
00:23:56: ein bisschen was abgucken und es war deswegen auch wirklich eine gute Zeit, auch wenn es
00:24:00: so die Verhältnisse im afrikanischen Fußball damals zumindest, jetzt kann ich gar nicht
00:24:05: mal so richtig sagen, aber damals zumindest ein bisschen schwierig waren, weil nicht alles
00:24:09: immer glatt gelaufen ist.
00:24:10: Du hast eben gesagt, keine Hotels gehabt, also wenn du von einem holländischen Ehrendivisionär
00:24:15: kamst und hast da ein Trainingslager gemacht und ihr hattet dann den Malin Trainingslager,
00:24:18: das war schwierig manchmal.
00:24:19: Ja, das war halt, wir sind halt durch die, wir haben halt WM Qualifikationen gespielt
00:24:23: und wenn man halt irgendwo, ich weiß gar nicht mehr wo das war, dann oder so und dann kommt
00:24:29: es halt an und es ist kein Hotel gebucht oder kein Essen vorm Spiel gebucht, es ist dann
00:24:34: halt so, womit man sich dann irgendwie umschlagen musste, das habe ich natürlich nicht geklärt,
00:24:39: ich war ja quasi kein Aushängeschild der der malinistischen Nationalmannschaft, aber
00:24:45: die großen Stars in Anführungsstrichen wie Mamadou Diara oder Kanutee, die haben sich
00:24:50: dann halt hingestellt, haben gesagt, wir brauchen das, das, das, das, das und so und so, muss
00:24:55: es organisiert sein, damit wir halt hier auch Chancen haben in der WM Quali irgendwie weiter
00:24:59: zu kommen und das haben sie natürlich auch immer gemacht, aber es war halt immer wieder
00:25:02: der Fall, also es war jetzt nicht, oh stimmt, wir haben kein Hotel gebucht, sondern es war
00:25:06: dann halt jedes Mal in jedem Land immer wieder der Fall und das waren halt so diese wiedrigen
00:25:10: Umstände, die es halt nicht so einfach gemacht haben, den Erfolg eigentlich zu haben, den
00:25:14: wir als malinistische Nationalmannschaft eigentlich verdient hätten, weil die meisten unserer oder
00:25:20: unserer Stammspieler zumindest haben in europäischen Spitzenclubs gespielt, in Frankreich oder in
00:25:25: Franien und oder in Sissoko beispielsweise in Liverpool damals, also die konnten alle
00:25:30: schon recht gut Fußball spielen haben, aber ja mit anderen Sachen auch zu kämpfen gehabt.
00:25:34: Was väterlicherseits viel Familie auch noch in Mali, bist du in Kontakt, bist du öfter
00:25:42: zu Gast in Mali?
00:25:43: Ja, ich war jetzt schon länger nicht mehr, muss ich gestehen, fünf Jahre, aber väterlicherseits
00:25:48: habe ich da ganz viel, ganz viel Verwandtschaften, auch Cousins, Cousin, Tanten, Onkels, also das
00:25:53: ist sehr viel.
00:25:55: Wenn du da bei einem Spiel warst, da ist auch die ganze Familie angereist?
00:25:58: Ja, die kamen alle nicht aus der Hauptstadt Bamako, aber da kamen natürlich immer wieder
00:26:02: Leute oder Cousins, die ich aus irgendwie noch gar nicht kannte, die kamen dann halt
00:26:07: immer und haben sich dann vorgestellt und haben dann andere Familienangehörige mitgebracht,
00:26:12: also ich war nie alleine.
00:26:14: Du hast in Holland, du spielst kurz noch erwähnt, du warst auch bei Mainz 05, bei Jürgen Klopp?
00:26:20: Ja, da war ich auch mal, das war dann nach, war wann nochmal, genau, da war ich aus Frankreich
00:26:26: wiedergekommen, habe dann bei Weden Wiesbaden in der dritten Liga gespielt und bin dann
00:26:30: zum Kloppo gewechselt nach Mainz und da weiß ich noch, dass ich mir dachte, so Gott, der
00:26:34: holt mich jetzt nur um Kabine abzuschließen und mir, soll man sagen, hier, dass es jugendfrei
00:26:40: bleibt, mich zu verkloppen, mehr oder weniger, aber das habe ich auch offen angesprochen
00:26:45: warum und er meinte halt, was ich auch gut fand, dass er mir fast noch nicht gedankt
00:26:50: hat, aber er hat schon gesagt, so, Backer duper gemacht für Frankfurt, wir sind ja auch
00:26:53: überhaupt nicht böse hier in Mainz, im Gegenteil, du hast uns noch dieses eine Jahr längere Zeit
00:26:59: in der zweiten Liga gegeben, um quasi nochmal den Verein wachsen zu lassen und nicht irgendwie
00:27:05: schon, ja, vielleicht zu früh in die Erstliga aufsteigen und dann ist es alles viel zu viel,
00:27:09: sondern das fand ich eigentlich ganz, ganz gut von ihm, dass er gesagt hat, das war
00:27:13: pretrospektiv, natürlich eine riesen, riesen, riesen Enttäuschung für die Mannschaft und
00:27:18: für den Verein, aber man ist daran gewachsen, man ist daran gewachsen, genau, und man hat
00:27:23: mich nicht als den Südenbock hingestellt, nur wegen dir, der ganz im Gegenteil, das
00:27:27: war, du hast in Mainz ein erstes Bundesligaspiel gemacht, da reden wir jetzt, aber nicht drüber,
00:27:32: ich gehe jetzt gleich weiter, wir sind ja hier bei der Eintracht, können wir auch gleich
00:27:36: noch, aber was ich nochmal wissen wollte, du hast auch im Iran Fußball gespielt, ja,
00:27:40: das war dann, du bist in Iran gewechselt, genau, ich bin in Iran gewechselt, zwei Jahre
00:27:44: sogar und das waren auch zwei coole Jahre, war ein Jahr in der ersten Liga in Achwas
00:27:50: und ein Jahr in der zweiten Liga in Tabriz, also das waren auch coole Jahre, gute Spieler,
00:27:56: auch wieder Glück gehabt, wahrscheinlich coole Mannschaft gehabt mit coole Leuten und gutes
00:28:01: Niveau auch, muss ich sagen, ich hatte dann auch mal ein Jahr in Thailand gespielt, das
00:28:06: Niveau im Iran war schon so, von meinen Stationen, die ich gemacht habe, relativ gut und auch
00:28:11: die Fußballbegeisterung im Iran war oder ist immer noch sehr hoch und hat auf jeden Fall
00:28:18: auch sehr viel Spaß gemacht.
00:28:19: Ich kannte den Verein, ich habe mal gegoogelt, ein Stadion für 30.000 Leute, ihr habt das
00:28:24: Kalfinale erreicht, an der Förderung bezahlen dann.
00:28:27: Das haben die neu gebaut, als ich noch da war, war es ein bisschen kleiner und auch noch
00:28:32: nicht ausgebaut, da hatten ja halt viele Leute, die da halt gewohnt haben, also es waren oft
00:28:38: auch ein Family-Event, viele begeisterte Fans auch, es war auch immer Pyrotechnik am Start
00:28:44: und es war jetzt nicht so, ja, gewinnen wir heute oder nicht, sondern es war immer auch
00:28:47: gewisser Druck, also wir sind schon rausgegangen, um zu gewinnen und der Gegner natürlich auch
00:28:52: zu kommen.
00:28:53: Und wir haben auch schon alles gegeben, aber es war sehr südlich im Iran und da war es
00:28:58: so heiß, dass wir fast immer den Heimvorteil hatten, weil wir bei 40 Grad trainiert haben
00:29:02: und natürlich so ein bisschen vom Klima her bekannt war, alle Auswärtsmannschaften, die
00:29:09: bei uns gespielt haben, waren mindestens, spätestens nach der 60-Minute-KO, dann haben wir meistens
00:29:13: auch die Spiele geworden.
00:29:14: Bringen die Auswärtsmannschaften da auch Fans mit, wenn du sagst, es gab Pyrotechnik und
00:29:19: Pa, Pa.
00:29:20: Pa ist jetzt nicht so wie hier, es war auch riesiges Land, also jetzt misst du das da irgendwie,
00:29:24: dass man hier von Tehran mit dem Zug, mit dem Zug, hier fünfstundenlich ein Zug setzt,
00:29:28: sondern es waren auch schon immer zwei Stunden, glaube ich, Flug von Tehran, es war auch ziemlich
00:29:31: weit weg gewesen, aber vereinzelt gab es natürlich auch Fangruppen in den Städten, aber in der
00:29:36: Regel war das dann schon sehr, also bei uns zumindest zu Hause, als wir in Achwas gespielt
00:29:40: haben, war das sehr, sehr heimlastig, also es gab eigentlich fast nur unsere Fans.
00:29:44: Kommt man in Iran als Fußballer?
00:29:46: Das war auch ein Zufall, da hat mich mal ein Berater angesprochen, dass die Mannschaft
00:29:50: jemanden sucht und dann bin ich hingeflogen, hab mal mit trainiert, weil ich hab den wohl
00:29:54: irgendwie gefallen und dann hab ich den Vertrag unterschrieben.
00:29:56: Warst du da allein oder warst du da mit Familie?
00:29:59: Da war ich mit meiner Frau, die hat ihre Promotionen zu Ende gemacht oder angefangen und zu Ende
00:30:04: gemacht und es lief dann eigentlich ganz gut, dass sie quasi während ich Fußball spiele
00:30:09: und quasi meiner Karriere nachgeh, konnte sie ihr Studium beenden und ihre Promotionen
00:30:15: anfangen und dann auch irgendwann beenden, also es lief von der Familienplanung eigentlich
00:30:19: genau gut.
00:30:20: Also ihr hört ja, Baka ist total international, aber deine Frau ist es auch, was macht deine
00:30:26: Frau?
00:30:27: Meine Frau arbeitet für das Goethe-Institut, deswegen wir jetzt die letzten sieben Jahre
00:30:33: waren wir in Johannesburg in Südafrika und jetzt das letzte Jahr, jetzt sind wir genau
00:30:37: sie ein Jahr schon in Singapur und wohnen auch seit einem Jahr in Singapur und meine Frau
00:30:40: arbeitet dafür für das Goethe-Institut.
00:30:42: Wenn man sich heute vorstellt, Iran ist immer auch politisch ein Thema, was macht man da
00:30:48: als junge Familie, ist da, gibt es da Disco, gibt es da Kneipen, bist du da abends unterwegs?
00:30:53: Wir waren damals noch zu zweit, also da gab es noch keine Kinder, das, also ich so Disco-Leben
00:30:59: haben wir gar nicht mitgemacht, so wirklich, aber da gibt es natürlich auch Jugend und
00:31:03: kannst ausgehen, Kaffee trinken oder irgendwo hinsetzen und gut essen gehen und so weiter,
00:31:08: das ist schon, für die Jugend und so wird schon was gemacht, politisch muss ich ehrlich
00:31:12: sagen, hab ich mir natürlich immer irgendwie probiert, hab ich mich natürlich immer rausgehalten,
00:31:15: obwohl es natürlich auch immer Thema war in der Mannschaft, aber dazu konnte ich noch,
00:31:20: wollte ich auch irgendwie nichts beitragen, ich kann nur sagen, dass die Leute da mit denen
00:31:24: ich Kontakt hatte oder die in der Mannschaft gespielt haben, die Iraner, den hab ich mich
00:31:27: immer hervorragend verstanden, die waren immer sehr offen, sehr herzlich zu mir und ich kann
00:31:32: eigentlich nur, nur Gutes über den Iraner berichten.
00:31:35: Hättet da eine Frau da mit dem Stadion gehen können, wenn sie dich hätte sehen wollen?
00:31:38: Das weiß ich gar nicht, sie hat dann, ist öfter rein und rausgeflogen, weil wir waren eigentlich
00:31:42: in der Nähe von Dubai und da ist sie öfter nach Dubai geflogen und ist dann auch nach
00:31:48: Deutschland, um ihren Doktorvater zu treffen, weiß gar nicht, ob sie mal ein Spiel geguckt
00:31:53: haben, aber ich glaube schon, aber man hat ja immer in Miran oder die Frauen dürfen
00:31:57: das und das und das nicht, das weiß ich nicht, weil es war auch gar nicht so ein Thema, weil
00:32:01: ich, also ich glaube, wenn meine Frau mitgekommen, wollen wäre, dann ist sie auch mitgekommen,
00:32:08: ich würde jetzt lügen, wenn ich sage, sie war auf keinen Fall im Stadion, ich glaube
00:32:10: schon, dass sie im Stadion war.
00:32:12: Und dann bist du vom Iran nach Thailand gewechselt, nach Bangkok.
00:32:17: Genau, das war cool, Bangkok war wirklich dann auch meine letzte Station.
00:32:22: Army United.
00:32:23: Army United, genau, da hatten Manu Pölking war, der Trainer damals bei Army United und er
00:32:31: konnte noch einen Spieler holen und hat mich dann angesprochen und gefragt, ob ich Lust
00:32:35: habe, dann guck mal, ja klar, warum nicht, dann halt nach Bangkok gewechselt und das
00:32:39: war eine coole Zeit, Bangkok ist echt eine coole Stadt, da ist viel los.
00:32:43: Fußballerricht war das jetzt nicht so der Genuss, aber Polinarisch dafür umso mehr.
00:32:49: Deine Frau ist dann auch wieder nach Bangkok gekommen oder was?
00:32:52: Genau, die ist auch noch mit mir nach Bangkok gekommen, hat dann da, denke ich, oder glaube
00:32:56: ich, ihre Promotionen auch beendet und dann waren wir halt in Bangkok und haben die Zeit
00:33:01: auch da genossen.
00:33:02: Da waren wir aber nur ein Jahr, die haben quasi von Januar bis Dezember die Liga gehabt,
00:33:06: weswegen man hier so ein bisschen aus dem Rhythmus der europäischen Ligen war und als ich dann
00:33:12: im Dezember meinen Vertrag ausgeliefert, habe ich noch kurz beim Schuhe mich fit gehalten
00:33:18: bei den Amateurn damals und dann war es, danach habe ich mich entschieden quasi, mein Studium
00:33:24: war es damals, was ich schon vor ein paar Jahren angefangen habe zu beenden und hab dann mein
00:33:27: Studium beendet.
00:33:28: Und du hast gesagt, Fußballerricht war es in Bangkok überschaubar, also das war eine Mannschaft,
00:33:34: das war geregelten Trainingsbetrieb, gab es, aber es war schon, die war schon eine Profi-Mannschaft,
00:33:42: die haben morgens trainiert, relativ früh morgens, weil es zu heiß war oder relativ
00:33:48: abends, weil es wirklich, weil es einfach zu heiß war, tagsüber, aber so von der Philosophie
00:33:54: war es eigentlich, oder vom Aufbau der Liga war das natürlich keine, nicht zu vergleichen
00:33:59: irgendwie mit dem Iran zum Beispiel, wo du echt professionelle Strukturen hattest, gute
00:34:04: Trainer, gute Physios, gutes Drumrum, einfach auch eine Presse, die auch irgendwie Ahnung
00:34:10: hatte vom Fußball in Thailand, war das alles so, also zumindest in dem Verein, in dem ich
00:34:15: war, war das so ein, irgendwie da hatte ich auch nicht so einen Zugang zu, also irgendwie
00:34:18: sind mal Spielerinnen gekommen, Spielerinnen gegangen, ich habe auch immer den Eindruck
00:34:22: gehabt, die haben auch nicht nur Fußball gespielt, ich glaube, dadurch, dass ich bei Army United
00:34:27: war, da waren vielleicht auch ein paar Soldaten dabei, die wurden halt ab und zu mal, ja,
00:34:30: da mussten irgendwelche Camps oder so, also ich fand das nicht so fussballerisch interessant
00:34:36: wie jetzt beispielsweise den Iran, aber dafür gab es in Thailand dann auch andere Sachen,
00:34:40: dann sich über Wasser halten konnte.
00:34:41: Das gute Essen.
00:34:42: Und das gute Essen.
00:34:43: Ich frage deswegen, weil 2013 der zehnte Jahrestag vom 6 zu 3 gegen Reutling war und wir haben
00:34:49: eine Veranstaltung gemacht, wir haben das ganze Spiel nochmal auf dem Videowürfel gezeigt
00:34:53: und dann haben wir dich angerufen, ob du nicht kommen möchtest, das war mitten in der Saison,
00:34:57: hast du gesagt, ich frage mal Trainer und ein Tag später hast du gesagt, ja logisch,
00:35:00: komm vorbei, haben wir gedacht, in Deutschland wäre das unmöglich, war in einem Liga-Betrieb
00:35:05: für drei Tage bis Thailand zu fliegen, aber das war da möglich.
00:35:09: Gutes Beispiel, es war auch cool, es war aber auch anstrengend, da bin ich immer hingeflogen,
00:35:12: ist ja immer Nachtflug über Flick der 10 Stunden oder so und dann haben dann irgendwie ein paar
00:35:17: Tage später zurück, das war schon sehr schlauchend und sehr anstrengend.
00:35:21: Aber es war cool, mich gefreut hier zu sein, es war cool, zehnjährig, ich erinnere mich
00:35:24: noch.
00:35:25: Dino war auch dabei.
00:35:26: Dino war auch dabei.
00:35:27: Ja, genau.
00:35:28: Jui, Binde, es war eine coole Zeit und es war auch cool, dass es auch nochmal so, nochmal
00:35:32: erlebt wurde, diese Aufstiegsschicht.
00:35:34: Leider hat es an dem Tag geregnet, wir haben das 2009 schon mal gemacht, da haben wir das
00:35:39: 5 zu 1 gegen Lauter hingeziegt, da waren über 1000 Leute, die das doch mal auf dem Videowürfel
00:35:43: angeschaut haben.
00:35:44: Man genießt diese Spiele immer wieder und wir haben 2009 auch auf Google, die Leute sollen
00:35:49: ihre Radius mitbringen, damit wir das nochmal hören können, wie es auf anderen Plätzen
00:35:53: spielt.
00:35:54: Du bist dann aber aus Thailand, wie er zurückgekommen, du hast deinen Studium beendet, du hast
00:35:58: dich bei Jui Fit gehalten und was ich noch gefunden habe, du hast in 2014 Lampedusa-Flüschlinge
00:36:04: trainiert in Frankfurt.
00:36:05: Genau.
00:36:06: Wie bist du da zugekommen?
00:36:07: Das war auch eine ganz coole Geschichte und zwar war das in Thailand, also ich in Thailand
00:36:14: gespielt habe, gab es ja große Flüchtlingswellen und ich glaube, da gab es auch relativ viele
00:36:23: negative Schlagzeilen über Deutschland, dass Busse mit ausländischen oder mit Flüchteten
00:36:31: beschmissen wurden und irgendwie bedroht wurden.
00:36:35: Das ist doch aber scheiße, Deutschland hat zwar auch viele Probleme und aber das Bild
00:36:43: in Deutschland, das irgendwie transportiert zu bekommen als Deutscher in Thailand, dachte
00:36:49: ich mir, das ist doch scheiße und dann, als ich dann wieder nach Deutschland zurückgekommen
00:36:52: bin, dachte ich mir, da kann man doch durch ein Fußballfidel verbinden.
00:36:56: Fußball ist ja so ein Brückenbauer und du kannst sowieso, die meisten Männer sowieso
00:37:01: haben oder auch Frauen natürlich, haben irgendwie einen Bezug zu Fußball und spielen mindestens
00:37:05: mal in ihrer Freizeit oder haben zumindest gespielt.
00:37:07: Da dachte ich mir, komm lass uns doch mal so ein Projekt starten, wo wir halt Geflüchteten
00:37:11: auch mal ein bisschen mal abwechseln und geben von einfach nur sitzen, warten und keiner
00:37:15: weiß, was passiert, darf ich bleiben, muss ich wieder weiterziehen oder nicht und so
00:37:18: haben wir halt das Projekt mit Geflüchteten in Frankfurt zu trainieren gestartet und es
00:37:24: hat auch Spaß gemacht und dann bin ich halt nach Kairom gezogen, während ich noch gelaufen
00:37:28: bin, aber so habe ich es quasi mitinitiiert und es hat auch Spaß gemacht, man hat doch
00:37:31: gemerkt, es hat den Geflüchteten, das waren viele aus Ghana beispielsweise, hat denen
00:37:36: auch schon mal ein bisschen Perspektive gegeben, die waren in der Kirche irgendwo am Hauptbahnhof,
00:37:43: haben die halt nur vor sich hin vegetiert und einmal die Woche sind wir gekommen im
00:37:46: Bus und haben die auf dem Sportplatz gebracht und konnten halt mal ein bisschen auch mal
00:37:51: wieder Mensch sein und nicht nur der Geflüchtete.
00:37:53: Absolut auch, du hast gesagt du bist dann wieder weitergezogen, aber dieses Projekt ist noch
00:37:56: lange fortgeführt worden, ja, ja, ja, ja, sehr schön, so, wir haben jetzt noch drei Eintrachtmomente
00:38:03: und dann kommen wir auch schon zu dem, was du heute machst, ein Rubrik, dein schönster
00:38:08: Eintrachtmoment.
00:38:09: Achts, natürlich 6-3 gegen Rötling.
00:38:12: Jetzt hast du ein Jahr bei uns gespielt, gibt es auch einen schlimmsten Eintrachtmoment?
00:38:18: Uff, was dir überhaupt nicht gefallen hat.
00:38:21: Oh, das weiß ich gar nicht mehr, aber das war auch immer viel Druck bei der Eintracht,
00:38:27: ich weiß, wir haben immer auf jeden Fall gut Feuer gekriegt von den Fans, wenn wir nicht
00:38:30: so performt haben, wie wir das mussten, aber sowas, was eigentlich nichts ganz so schlimm
00:38:35: ist im Kopf, wo ich sagen würde, oh, das ist ganz schlimm, aber eigentlich habe ich
00:38:40: keinen.
00:38:41: Und hast du irgendeine Kindheitserinnerung an die Eintracht?
00:38:43: Oh ja, Balljunge bei Uff, Bayern, Jeboa und so weiter, das war cool.
00:38:49: Immer in der B, immer in der B-Jugend?
00:38:51: Das war immer in der B-Jugend, genau, genau, das war immer B-Jugend.
00:38:54: Und da hast du dir auch Autogramme geholt?
00:38:55: Das weiß ich auch nicht mehr genau, ich weiß nur, dass das immer sehr aufregend war,
00:38:58: sehr kalt, weil wir da natürlich draußen drum herum stehen mussten und Bälle hin und
00:39:03: her rennen.
00:39:04: Und da wurde sich immer gezankt, wer darf hinter das Tor, wer darf an der Seitenlinie,
00:39:06: wer darf da da, und das erinnert sich noch an.
00:39:09: Was war die beste Position als Balljunge?
00:39:11: Das weiß ich auch nicht, ich glaube, mit so einem Mittelliniehöhe, daher kommt man zum
00:39:13: besten sehen.
00:39:14: Gut, okay, Baka, das war jetzt sehr viel Fußballhistorie, das war sehr viel Internationalität, du bist
00:39:22: heute hier und ich kann sagen, als ich mit Kolleginnen und Kollegen gesprochen habe,
00:39:27: Baka kommt, haben ganz viele gesagt, oh, gib mir mal die Nummer, und von Herrn Hollande
00:39:31: bist du Dino Topmöller, Alex Schur, alle waren interessiert.
00:39:35: Du bist nicht regelmäßig hier, du nach Cairo noch gegangen und wo lebst du jetzt heute?
00:39:41: Heute leben wir in Singapur, wir sind seit knapp einem Jahr ungefähr aus Johannesburg
00:39:47: in Südafrika nach Singapur gezogen, weil meine Frau vom Goethe-Institut in Johannesburg
00:39:53: ins Goethe-Institut nach Singapur anfrugend versetzt wurde und ich natürlich mitgezogen
00:39:59: bin.
00:40:00: Ihr zieht jetzt mittlerweile immer mit einer ganzen Schark Kinder, wie viele Kinder habt
00:40:03: ihr?
00:40:04: Genau, mittlerweile mit drei.
00:40:05: Alle Eintracht-Fans?
00:40:06: Ich glaube schon.
00:40:07: Wir haben zumindest heute Morgen Autogramme gekriegt und waren ganz aufgeregt.
00:40:12: Und deine Frau ist beim Goethe-Institut, was machst du?
00:40:15: Ich bin mittlerweile Trainer bei der Borussia Academy in Singapur, das ist von Borussia
00:40:20: München-Gladbach in der Fußballschule, die in Singapur vor Ort ansässig ist, ich mache
00:40:26: ein bisschen Internationalisierung für Bundesliga-Vereine auch und tagtäglich bin ich aber tatsächlich
00:40:33: Trainer im Nachwuchsbereich und probiere die Talente so in Singapur ein bisschen zu fördern
00:40:38: und ein bisschen nach vorne zu bringen.
00:40:40: Und Bundesliga ist in Singapur ein großes Thema?
00:40:45: Naja, es gibt ein Office in Singapur von der Bundesliga, also man probiert schon da von
00:40:50: der DFL oder von der Bundesliga-Seite Markt zu gewinnen und Marktanteil zu generieren.
00:40:57: Deswegen dachte ich mir auch als Frankfurter kann man auch Trainer dann bei der Borussia
00:41:02: aus München-Gladbach sein, weil man vertritt ja so ein bisschen die Werte der Bundesliga
00:41:07: und das quasi des deutschen Fußballs und wird glaube ich so weit entfernt, gar nicht
00:41:11: so wirklich eine Rolle, ob man es jetzt für die Eintracht macht oder für Gladbach, probieren
00:41:18: da gute Jugendarbeit zu leisten, für viele internationale Kinder oder für viele Locals
00:41:24: natürlich, Singapur ist auch, aber auch relativ viele Expat-Kinder, wo oder deren Eltern irgendwie
00:41:30: in Singapur stationiert wurden, so wie jetzt meine Frau beispielsweise, um denen auch Zugang
00:41:34: zu vernünftigen Training und vernünftigen Vereinstruktur zu geben und das ist so, dass
00:41:40: womit ich mich seit knapp einem Dreivierteljahr Beschäftige in Singapur.
00:41:44: Wenn man sich jetzt deinen Wieter anschaut und auch deine Gattin oder deiner Familie
00:41:50: seit immer unterwegs in der ganzen Welt, so die Idee irgendwann mal wieder nach Frankfurt
00:41:53: zurückzugehen.
00:41:54: Klar, ich meine wir sind ja aus Frankfurt, meine Eltern wohnen in Frankfurt, die Eltern
00:41:59: meiner Frau wohnen in Frankfurt, ihre Schwester wohnen in Frankfurt, also meine Schwager wohnen
00:42:05: in Frankfurt, meine Schwester und ihre Familie wohnen in Frankfurt, also uns zieht es immer
00:42:09: irgendwie hier nach Frankfurt und ich glaube früher oder später werden wir auch wieder
00:42:13: hier sein, aber jetzt ist halt unser Leben gerade so ein bisschen durch die Welt nicht
00:42:18: tingeln, weil wir sind ja schon auch dann für längere Zeit immer an einem Ort, aber
00:42:22: wir probieren natürlich das Wohl unserer Kinder irgendwie im Auge zu behalten und wenn man
00:42:27: dann permanent den Standort wechselt, wird das natürlich auch schwieriger, je älter
00:42:30: die Kinder werden, aber momentan sind sie noch relativ jung, da geht es noch ein bisschen
00:42:34: einfacher, aber mal schauen ob nach Singapur jetzt so erstmal wieder Frankfurt angesagt
00:42:41: ist oder ob es da vielleicht noch irgendwie ein anderes Standort gibt, wo denn meine Frau
00:42:47: macht oder ob wir dann erst wieder hierher kommen.
00:42:50: Hat Charlie Kerbel auch schon angefragt, ob du in der Tradimandschaft spielen willst?
00:42:54: Nee noch nicht, aber ich frage ihn mal, wenn ich tatsächlich mal wieder hier bin und Zeit
00:42:57: hab.
00:42:58: Sobald er dir im Flur begegnet, wird er dich fest?
00:43:01: Ja, ich sehe und verfolge auch das immer ganz gespannt und sehe auch immer den ein oder
00:43:06: anderen da rumrennen, mit dem ich auch gekickt habe und denke mir so, ich würde auch gerne
00:43:09: kommen, ich will auch mal wieder mitkicken, aber für ein Spiele herzukommen, das macht
00:43:13: es auch sinnvoll, aber ich glaube, ich kann es nicht.
00:43:15: Kollege Scala ist glaube ich eine tragende Säule der Tradimandschaft.
00:43:19: Genau, der Erwin.
00:43:21: Ja, Faka.
00:43:22: Vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, das war ganz toll.
00:43:26: Heute uns, dass du mal wieder hier gewissen bist, wann warst du beim letzten Spieleeintrag?
00:43:29: Weißt du, erinnert es nicht?
00:43:30: Boah, das ist auch schon Ewigkeiten her, ich weiß, bestimmt, also bestimmt zehn Jahre.
00:43:35: An jetzt an Stelle der Eintracht natürlich die herzliche Einladung.
00:43:40: In den nächsten Ferien packt die Kinder ein, dann seht ihr in den Training, dann schaut
00:43:44: euch mal ein Spiel an.
00:43:45: Machen wir.
00:43:46: Bis herzlich eingeladen.
00:43:47: War ganz toll.
00:43:48: Vielen, vielen Dank, Faka.